Die Vermittlung nichtfinanzieller Informationen an die Financial Community gewinnt immer weiter an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei die drei Elemente: Environmental, Social und Governance Data (kurz: ESG). Investoren fordern detaillierte Auskünfte zu Aspekten der Nachhaltigkeit. Die Schnittstelle zwischen Unternehmensstrategie, Investor Relations und Sustainability stand im Fokus der Paneldiskussion.
Oliver Maier (Bayer AG) berichtete über seine Erfahrungen und Herausforderungen im Austausch mit dem Kapitalmarkt zu Nachhaltigkeitsthemen. Dabei appellierte er auch an Kapitalmarktteilnehmer, Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund der Geschichte, Branche und Entwicklung eines Emittenten umfassend zu würdigen. Kristina Jeromin (Deutsche Börse AG) plädierte für eine enge Verzahnung von Unternehmensstrategie und Nachhaltigkeit, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Sie zeigte sich überzeugt, dass Kapitalmarktteilnehmer materielle Nachhaltigkeitsindikatoren berücksichtigen, um ein umfassendes Verständnis nicht nur der Risiken, sondern auch der Potenziale eines Geschäftsmodells zu erlangen.
Tim Albrecht (DWS) teilte seine Erwartungen an die Nachhaltigkeitskommunikation von Unternehmen und sprach über die Herausforderungen aus Investorensicht. Hierzu gehörte nicht nur die Datenqualität, sondern auch die Abwägung zahlreicher ESG-Indikatoren. Albrecht berichtete von einem Ausbau nachhaltiger Asset Management Angebote, warnte aber auch vor den Risiken möglicher Desinvestitionen solcher Portfolios im Falle unzureichender ökologischer Nachhaltigkeit. Professor Berndt (Universität St. Gallen) ergänzte und diskutierte aktuelle Studienergebnisse und ging dabei vor allem auf die Herausforderung der Datenqualität und -vergleichbarkeit ein. Eine zunehmende Standardisierung von ESG-Daten sei eine wesentliche Voraussetzung für eine zuverlässige Bewertung der Nachhaltigkeit.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Bedeutung einer glaubwürdigen Verknüpfung von Unternehmensstrategie und Nachhaltigkeit. Vor allem die Standardisierung von ESG-Daten werde dabei eine zentrale Rolle spielen. Derzeit herrsche noch eine gewisse Verunsicherung – sowohl unter Emittenten wie Investoren. Ein Konsens bestand darin, dass Nachhaltigkeit sich als bedeutsamer Bestandteil von Investitionsentscheidungen etabliert.