Bericht „ESG-Kommunication. Einblicke in Issue Management, Greenwashing und Krisenkommunikation“ veröffentlicht

Der Bericht mit dem Titel „ESG-Kommunikation: Insights into Issue Management, Greenwashing, and Crisis Communication“ (Einblicke in Issue Management, Greenwashing und Krisenkommunikation) untersucht, wie Organisationen ESG-Kommunikation managen, Greenwashing-Risiken mindern und mit ESG-bezogenen Krisen umgehen, während der Druck von Regulierungsbehörden, Investoren und der Öffentlichkeit wächst.
Der Bericht ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Forschungsgruppe Strategische Kommunikation und Medienmanagement am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der Universität Zürich sowie des Center for Research in Financial Communication (CRiFC) der Universität Leipzig.
Die Autoren sind Prof. Nadine Strauß, Vesile Cinceoglu, Dr. Sandra Binder-Tietz und Ingrid Marie Oliva Alvarado.
Unter Anwendung eines Mixed-Methods-Ansatzes – bestehend aus einer Umfrage unter 111 Kommunikations- und Nachhaltigkeitspraktikern sowie zwölf ausführlichen Experteninterviews – ergeben sich folgende zentrale Erkenntnisse:
🔹 Professionalisierung nimmt zu: Unternehmen etablieren spezialisierte ESG-Teams und integrieren Nachhaltigkeit zunehmend in ihre Geschäftsstrategien. Dennoch fällt es vielen Unternehmen schwer, ESG-Maßnahmen über verschiedene Abteilungen hinweg abzustimmen und ausreichend Ressourcen bereitzustellen.
🔹 Effektives Issue Management ist entscheidend: Die Beobachtung von Branchentrends, die Einbindung interner Stakeholder und klare Verantwortlichkeitsstrukturen sind essenziell für eine erfolgreiche ESG-Kommunikation. Dennoch verfügen viele Organisationen über keine formalisierten Prozesse für das Issue Management.
🔹 Greenwashing bleibt eine große Herausforderung: Nur wenige Unternehmen geben offen zu, irreführende ESG-Aussagen zu machen – dennoch fürchten viele einen öffentlichen Rückschlag. Die Studie identifiziert sechs zentrale Strategien zur Vermeidung von Greenwashing: Greenhushing (bewusstes Zurückhalten von ESG-Informationen), interne Schulungen, offener Stakeholder-Dialog, Benchmarking, transparente Kommunikation und externe Audits.
🔹 ESG-Krisen erfordern bessere Vorbereitung: Obwohl die meisten Unternehmen über allgemeine Krisenpläne verfügen, haben nur 21 % eine spezifische ESG-Krisenstrategie. Transparente, schnelle und proaktive Kommunikation ist entscheidend, um bei kritischer Stakeholder-Aufmerksamkeit angemessen zu reagieren.